Text von Manfred Dysli
Trotz zum Teil strömendem Regen verlief der 42. Grand Prix von Olten, das in der Elite über 100 Runden a 850 m führende Kriterium im Bifang Quartier der solothurnischen Dreitannenstadt auf einem hohen Level. Dank der starken Mannschaftsleistung des Hägendorfer EKZ Racing Team von Kurt Bürgi, das mit acht Mann angetreten war konnte der 20 jährige Madiswiler Dominic von Burg seinen ersten Triumpf in der Elitekategorie feiern. Der junge Oberaargauer mit Solothurner Wurzeln, der in Grenchen geboren wurde und die vier ersten Lebensjahre in Bellach vor den Toren der Solothurner Kantonshauptstadt verbrachte ehe er mit seiner Familie ins Bernbiet in die Nähe von Langenthal zog hatte in den letzten zwei Jahren zwei schwere Stürze, den einen 2014 beim Zürcher Sechstagerennen zu verzeichnen.” Einmal brach ich das Schlüsselbein und das andere Mal erlitt ich einen Muskelriss. Ich muss froh sein, dass ich mich so gut erholen konnte.” sagte der 1,91 m grosse Dominic von Burg nach seinem Coup vor seinen beiden Zürcher Mannschaftskollegen Nico Selnati und Lukas Rüegg. Vierter wurde der Schaffhauser Mario Spengler vom BMC Development Team, der als Einzelfahrer gegen die achtköpfige EKZ Uebermacht auf verlorenem Posten war, aber bravurös bis am Schluss kämpfte. Mit den Rängen fünf und sechs durch Cyrill Kunz und Gabriel Chavanne stellte das Solothurner EKZ Racing Team bei seinem Heimspiel nicht weniger als fünf Fahrer in den Top sechs.
Den letzten EKZ Tagessieg in Olten hatte 2014 der Lausanner Théry Schir
realisiert, der nach einem Jahr Pause wieder für das EKZ Racing Team im Einsatz steht aber im Moment kurz vor dem Abflug nach Rio ist, wo er Mitglied des Schweizer Bahnvierer ist. Der
letztjährige Gewinner der 100 Runden von Olten Lukas Jaun vom Obergerlafinger Roth Team fehlte diesmal ebenfalls wegen einer Rundfahrt in China, wo er allerdings das Rennen im Gegensatz zur Tour
de Suisse nicht beendet hatte. Zu seiner Siegespremiere in der Elite meinte Dominic von Burg noch.” Das Rennen war heute vor allem wegen dem Regen nicht einfach. Es gab nie eine ruhige Phase.”
Auf das Hauptziel in der 2. Saisonhälfte angesprochen sagte von Burg weiter.” Neben weiteren Strassenrennen ist mein Ziel vor allem die U-23 Schweizer Meisterschaft im September in Stäfa ZH. Dazu
möchte ich gerne in diesem Team bleiben, was ja im Moment noch nicht sicher ist, weil sich EKZ als Sponsor zurück zieht.” Dazu Team Manager Kurt Bürgi.” Im Moment weiss ich noch nicht sicher wie
es weiter geht, da sich EKZ nach sechs Jahren als Hauptsponsor zurück zieht. Ich bin im Moment auf der Suche nach einem neuen Sponsor.” war der Kommentar des Hägendorfer Erfolgs Trainer Kurt
Bürgi zur Zukunft seiner momentan 12-köpfigen Equipe.
Bei den Frauen fehlte die Vorjahressiegerin des GP von Olten, die Doppel
Schweizer Meisterin 2016 im Zeitfahren und im Strassenrennen, die seit vier Monaten in Olten wohnhafte Hägendorferin Doris Schweizer am Start, obschon sie auf der Startliste aufgeführt war. Doris
Schweizer meldete sich am Vortag beim Veranstalter plötzlich ab, weil sie von ihrem US-Amerikanischen Cylance Pro Cycling Team mangels gesunden Fahrerinnen an das Frauen Weltcup Rennen nach
London beordnet wurde, wo sie im von der Holländerin Kirsten Wild gewonnenen Rennen mit der gleichen Zeit im Feld als 56. rangiert wurde. So war der Weg zum Sieg für die 22-jährige Caroline Baur
vom RMV Elgg frei. Zweite wurde die aus Welschenrohr SO stammende und im Tessin lebende Jessica Uebelhart und dritte die Zuger Kriteriums Spezialist Désirée Ehrler. Als klar beste der fünf
Fahrerinnen des Centre Mondial du Cyslime in Aigle belegte die zweifache Strassen Juniorinnen WM Teilnehmerin Brenda Santoyo aus Mexiko den vierten Platz.
Bei den Junioren wiederholte der 18-jährige Schaffhauser Reto Müller vom
Wetziker Gadola Team seinen Vorjahressieg nur acht Tage nach seinem Bahn U19-Weltmeister Titel in Aigle VD, im Madison mit dem Roth Fahrer Marc Hirschi mit Erfolg vor seinem Teamkollegen Patrick
Bachofner.
In der U17 Kategorie konnte Oliver Weber vom VC Steinmaur die Siegesblumen vor
Andreas Müller in Empfang nehmen. Bei Andreas Müller handelt es sich um den jüngeren Bruder des letztjährigen U23 Strassen Schweizer Meister Patrick Müller, der jetzt im BMC Baby Team integriert
ist, und des U19 Madison Weltmeister Reto Müller.
Im Rennen der Behörden Mitglieder und Politiker machte mit Yann Schlegel der
jüngste Teilnehmer das Rennen. Der 26-jährige Sportjournalist und Mitglied des Oltner Gemeinde Parlament liess auf der leicht ansteigenden Zielgerade in diesem speziellen Wettbewerb seinen beiden
letzten Begleiter keine Chance. (mdy)